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DER DRITTE MANN – ORSON WELLES’ SCHATTEN

Ein Konzertabend für Kriminalklangensemble und Sprecher
Spannende Handlung, knappe Sprache und Neue Musik in beklemmend dichter Atmosphäre: Der Schauspieler Thomas Douglas präsentiert mit einem Ensemble aus Posaune, Schlagzeug und Zitherquartett einen Filmklassiker in neuem Gewand.

Die mit Orson Welles verfilmte Kriminalstory vom „Dritten Mann“, samt der berühmten Zithermelodie von Anton Karas und dem fulminanten Ende in Wiens Abwasserkanälen, gehört ohne Zweifel zu den Klassikern der Filmgeschichte. Im Gegensatz zum Film blieb der gleichnamige Roman von Graham Greene eher unbekannt, obwohl Greene in den 50er Jahren aufgrund seiner illusionslosen Sachlichkeit neben Autoren wie Sartre und Hemingway gestellt wurde. Dass Greenes Sprache auch nach 60 Jahren nichts von ihrer Wucht eingebüßt hat, unterstreicht die Produktion des Kriminalklangensembles. Mit der Komposition Orson Welles' Schatten von Georg Haider wird dem Text ein musikalischer Kontrapunkt entgegengestellt, der in seinem pulsierenden Gestus den Text atmosphärisch auflädt und beides – Musik wie Text – eindringlicher wahrnehmen lässt.

Haider unterteilt seine Komposition in 15 Nocturnes aus der Wiener Unterwelt, die nuanciert die besondere Stimmung der Wiener Nachkriegsszenerie einfangen. Einzigartig ist hierbei die Verwendung eines Zitherquartetts, das ohne Umschweife völlig neuartige Assoziationen zur legendären Zithermelodie des „Dritten Mannes“ erweckt. Mit Reinhilde Gamper, Georg Glasl, Martin Mallaun und Gertrud Wittkowsky hat sich dazu die gegenwärtige Spitze der europäischen Zitherzunft versammelt.